Netzausbau: Westküstenleitung fertig, Baustart bei SuedLink

Während die Westküstenleitung Mitte September in Rekordzeit fertiggestellt worden war, konnte Bundesminister Habeck ein paar Kilometer weiter nun auch den ersten Spatenstich für SuedLink besuchen. Der Minister berichtet über zwei sehr unterschiedliche Projekte.

BMWK© Bundesfoto/Christina Czybik

„Endlich geht es los“, sagt Bundesminister Robert Habeck mit Blick auf den ersten Spatenstich für Suedlink. Es ist der Baustart für den ersten Leitungsabschnitt der Gleichstromverbindung SuedLink. In diesem Abschnitt ist ein rund 5,2 Kilometer langer begehbarer Tunnel unter der Elbe mit einem Innendurchmesser von vier Metern geplant. Insgesamt soll SuedLink einmal 700 Kilometern lang sein und 2028 fertiggestellt werden.

Durch die neue Stromtrasse wird der Süden Deutschlands zukünftig von den großen Windstrommengen aus dem Norden profitieren können. Immer wieder, so Habeck, hätte sich der Bau verzögert. Denn SuedLink hätte als Teil des deutschen Atomausstiegs schon 2022 fertig sein sollen. Grund für die Verzögerung war unter anderem der politische Beschluss im Jahr 2015, SuedLink als Erdkabel anstatt als Freileitung zu realisieren. Zudem handelt es sich um ein sehr komplexes Vorhaben, das als Gleichstromverbindung verlegt werden muss.

Ganz anders lief der Bau der Westküstenleitung, die am selben Septembertag ein paar Kilometer weiter in Dithmarschen fertig gestellt worden war. Sie verläuft von der dänischen Grenze an der schleswig-holsteinischen Westküste bis nach Brunsbüttel. Von hier aus geht es dann weiter über die SuedLink-Leitung bis nach Bayern und Baden-Württemberg. 137 Kilometer Freileitung wurden hier in Rekordzeit gebaut und vor allem genehmigt. Fünf Jahre schneller als durchschnittlich in Deutschland ging hier der Netzausbau voran. „Was hier geleistet wurde, müssten wir deutschlandweit hinbekommen“ zieht Habeck Bilanz. Weniger Bürokratie, besserer Austausch mit den Betroffenen und höhere Akzeptanz habe es gegeben, erklärt er. Pionierarbeit mit Vorbildcharakter.

Die Westküstenleitung unterstützt die großflächige Verteilung des in Schleswig-Holstein und in der Nordsee produzierten Windstroms und fördert, nach Gesamtinbetriebnahme, den Stromaustausch mit Dänemark. Einen Überblick zum Netzausbau insgesamt finden Sie hier.