Was ist eigentlich der Klimaclub?

Was der Klimaclub mit dem sozial gerechten Umbau unserer Industrien und dem Erreichen der globalen Klimaziele zu tun hat? Hier entlang zu einem neuen Meilenstein im internationalen Klimaschutz.

Illustration: Haus unter einer Lupe© BMWK

Die Einigung zum Pariser Klimaschutzabkommen im Jahr 2015 gilt bis heute als Meilenstein für den internationalen Klimaschutz. 195 Vertragsparteien stimmten damals anlässlich der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen zu, den weltweiten Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 Grad begrenzen zu wollen. Um die Ziele des Abkommens jedoch tatsächlich erreichen zu können, gilt ein klimafreundlicher Umbau der globalen Wirtschaft als unverzichtbar. Das kann jedoch nur gelingen, wenn die entscheidenden Staaten dabei gemeinsam vorangehen, denn der Klimawandel lässt sich nicht nur national und auch nicht allein europäisch bewältigen.

Klimaclub unter deutschem G7-Vorsitz ins Leben gerufen

Unter deutschem G7-Vorsitz hatte die Bundesregierung im Dezember 2022 deshalb den Aufbau eines inklusiven zwischenstaatlichen Forums initiiert – des Klimaclubs. Er soll dem Klimaschutz international koordinierte Wege ebnen und sicherstellen, dass Klimaschutz ein Standortvorteil ist. Dazu will der Klimaclub Länder ermutigen, die Dekarbonisierung ihrer Industrien voranzutreiben, Maßnahmen zur Emissionsminderung weiterzuentwickeln und die Risiken einer Verlagerung von Unternehmen in Länder mit weniger strengen Klimaauflagen („Carbon Leakage“) zu begrenzen.

Im Mai und im Juni 2023 haben sich die Mitgliedstaaten des Klimaclubs erstmals im Rahmen einer Task Force unter dem Vorsitz Deutschlands und Chiles getroffen. Dabei ging es um die weitere Ausgestaltung des Klimaclubs und einen besonderen Fokus auf die Dekarbonisierung der Industrie, darunter die Entwicklung von Standards für grüne Industrieprodukte und Grundstoffe (wie Stahl oder Zement) und den Ausbau der Märkte für solche Produkte.

Inzwischen 24 Mitglieder aus allen Regionen der Welt

Neben den Gründungsmitgliedern nahmen auch neue Mitglieder wie Argentinien, Costa Rica, Dänemark, Indonesien, Kenia, Kolumbien, Luxemburg, die Niederlande, die Schweiz, Singapur und Uruguay am Treffen der Task Force teil. Derzeit hat der Klimaclub 24 Mitglieder aus allen Regionen der Welt. Weitere Länder mit ambitionierten Klimazielen haben ihr Interesse bekundet oder bereits ein Beitrittsverfahren eingeleitet. Der Club ist offen für alle und möchte sowohl Industrie- als auch Schwellen- und Entwicklungsländer für die Mitarbeit gewinnen.

Weitere Treffen der Klimaclub-Task Force sind im Laufe der kommenden Monate geplant. Der „Full launch“ des Klimaclubs samt detailliertem Arbeitsprogramm soll während der Klimakonferenz COP28 im Dezember 2023 in Dubai auf höchster politischer Ebene stattfinden.