Klimaschutz im Klassenzimmer

Selbst gebaute Windkraftrotoren, Klima-Challenges und ein Rap-Song: Aus über 418 Projekten wurden 16 Landessieger, ein Sonderpreisträger und ein Bundessieger des jährlichen Energiesparmeister-Wettbewerbes für Schulen gekürt.

Eine Lehrkraft zeigt Kindern ein Solarpanel.© BMWK / Halfpoint

Mehr als 50.000 Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler hatten den baumdicken Stapel von 418 Projekten eingereicht, den die Jury bewerten musste – ein neuer Bewerbungsrekord! Jedes Jahr suchen die gemeinnützige Online-Klimaschutzberatung co2online und das BMWK effiziente, kreative und nachhaltige Klimaschutzprojekte an deutschen Schulen. Zu gewinnen gab es in diesem Jahr Geld- und Sachpreise im Wert von 50.000 Euro.

Die kommen nun so schlauen Klimaschutzideen wie denen der Erich-Fried-Gesamtschule im nordrhein-westfälischen Wuppertal-Ronsdorf zugute, die den Bundessieg von der feierlichen Preisverleihung im BMWK mit nach Hause nehmen konnte. Neben einem eigenen Klimaschutzkonzept, einem Klimagipfel und einer Klima-AG haben die Lehrkräfte und Lernenden dort auch „Energiesparfüchse“ in jeder Klasse initiiert, die Energieeinsparmöglichkeiten aufspüren sollen. Hier wird nicht nur die CO2-Bilanz des Schulweges oder des Mensaessens bestimmt: Auch das Schulgebäude soll energieeffizient saniert werden.

Einzigartige Energiespar-Projekte mit vielen Gemeinsamkeiten

Ein Sonderpreis für „Nachhaltigkeit“ ging an die Geschwister-Scholl-Schule Blieskastel im Saarland, die die Jury bereits seit 2017 mit ihren multimedialen Projekten begeistert. Darunter sind beispielsweise eine eigene Klimacheck-App, eine digitale Rallye durchs Schulgebäude zum Thema Energiesparen, und selbst gestaltete Buttons mit praktischen Ratschlägen in Sachen Klimaschutz. Inzwischen bietet die Schule sogar ein spezielles Unterrichtsfach „Technik und Klima“ an. Auf dem Schulgelände steht inzwischen eine neun Meter hohe vertikale Windkraftanlage für die Energieversorgung.

Obwohl jedes Preisträgerprojekt einzigartig ist, gibt es auch viele Gemeinsamkeiten: Fast alle Gewinner-Schulen sind beispielsweise super vernetzt in ihrem Stadtteil, in ihrer Kommune, in ihrer Stadt – manche sogar in ihrem Bundesland und darüber hinaus. Um ihre Projekte voranzutreiben, kooperieren sie mit anderen Schulen, Unternehmen oder der Politik. Die Schülerinnen und Schüler können außerdem sehr gut unterscheiden zwischen kleinen und großen Maßnahmen und Zielen. Sie drehen zum Beispiel nach jeder Unterrichtsstunde in jeder Klasse die Heizung runter (klein) und streben dabei absolute Klimaneutralität an (groß). Manche halten ihre Ziele sogar in einer Klimavereinbarung fest. Viele Energiesparmeister-Schulen haben längst eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach oder nutzen, so wie die Geschwister-Scholl-Schule, ganz selbstverständlich selbst erzeugte Windenergie. Damit versorgen sie nicht nur ihre Schule, sondern auch die Nachbarschaft mit Erneuerbaren Energien.