Deutschland packt an beim Windenergie-Ausbau

Eine breit angelegte Strategie soll mehr Tempo beim Ausbau der Windenergie an Land bringen. Die wichtigsten Stellschrauben im Überblick.

Techniker Windenergie© Adobe Stock / amorn

Schon 2022 wurden viele Weichen für einen schnelleren Ausbau der Windenergie an Land gestellt, die als Schlüssel für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung der Zukunft gilt. Steigende Zubau-Zahlen und deutliche Zuwächse bei den Genehmigungen für neue Windenergieanlagen zeigen bereits eine neue Dynamik, auf der sich die Bundesregierung aber nicht ausruhen will. (Mehr dazu lesen Sie im aktuellen „direkt erfasst“ dieser Ausgabe.) Mit der auf dem zweiten Windkraftgipfel Ende Mai von Bundesminister Habeck vorgestellten Windenergie-an-Land-Strategie sollen nun noch die letzten Hemmnisse aus dem Weg geräumt werden, damit Deutschland weiter anpacken kann beim Ausbau der Windenergie an Land.

Über die Umsetzung der Strategie diskutierte der Minister auf dem Gipfeltreffen unter anderen mit rund 100 Vertreterinnen und Vertretern von Bund und Ländern, der Windenergiebranche sowie kommunen und Umweltverbänden. Drei Themen gelten dabei als besonders wichtig für einen Erfolg der Strategie: die Definition von Windenergie als Spitzentechnologie mit höchstem Standard, hohe Investitionssicherheit für Unternehmen und beste Rahmenbedingungen dafür sowie der Wille aller Beteiligten, an einer erfolgreichen Energiewende mitzuarbeiten.

Im Fokus stehen dabei schnellere Genehmigungsverfahren, mehr Flächen für Wind an Land (die zeitnah bereitstehen sollen) und ein beschleunigtes Repowering (wie der Austausch älterer Windenergieanlagen gegen effizientere und wirtschaftlichere Anlagen auch genannt wird). Ebenso sollen Transportgenehmigungen für Windenergieanlagen zügiger erteilt werden. Eine große Rolle spielen auch die Fachkräftegewinnung, Produktionskapazitäten für Windenergieanlagen in Deutschland und die Anbindung der Windenergieanlagen an die Stromnetze.

Die zwölf Handlungsfelder der Wind-an-Land-Strategie

Insgesamt zwölf Handlungsfelder enthält die Wind-an-Land-Strategie: Ausbau von Windenergieanlagen an Land mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) voran treiben, Geschäftsmodelle außerhalb des EEG flankieren, Bestandsanlagen erhalten und Repowering beschleunigen, kurzfristig mehr Flächen mobilisieren, Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen, Flächensicherung erleichtern, gesellschaftlichen Rückhalt stärken, Wertschöpfung und Produktionskapazitäten in Deutschland stärken, Fachkräfte sichern, Transporte von Windenergieanlagenteilen erleichtern, technologische Entwicklung voranbringen, Stromnetzausbau und Windenergieausbau besser aufeinander ausrichten.

Mehr Informationen zu den einzelnen Handlungsfeldern enthält die ausführliche PDF der Strategie, die hier heruntergeladen werden kann. Einige Maßnahmen der Strategie werden bereits umgesetzt. Für weitere Maßnahmen sollen noch in diesem Jahr die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden.