Energiewende im Eigenheim

So fördert das BMWi die Energieeffizienz von Wohngebäuden.

Person hält Sparschwein und Modellhaus in jeweils einer Hand.© Alexander Raths/ Fotolia.com

Ob Isolierglasfenster, Erdwärmepumpe oder Dachdämmung: Mit den richtigen Bau- oder Sanierungsmaßnahmen kann man viel Energie und Geld sparen. Und nebenbei auch das Klima schützen.

"Anreizprogramm Energieeffizienz"

Die Investitionen ins eigene Zuhause lohnen sich jetzt umso mehr: Denn das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt Häuslebauer, Sanierungswillige und Immobilienkäufer mit erweiterter Förderung. Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz wurden in den letzten Monaten bewährte Förderprogramme bereits deutlich aufgestockt und weiterentwickelt. Und sie bekommen nun zusätzlich Verstärkung – durch das "Anreizprogramm Energieeffizienz". Das neue Maßnahmenpaket umfasst ein Fördervolumen in Höhe von 165 Millionen Euro pro Jahr und tritt an die Stelle der bislang geplanten steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung.

Die Maßnahmen des Anreizprogramms setzen neue Innovations- und Investitionsimpulse. Für die "Wärmewende im Heizungskeller" etwa soll die Markteinführung von hochinnovativen Brennstoffzellen-Heizungen durch Investitionszuschüsse gefördert werden. Ineffiziente Heizungen sollen mit einem ganzen Maßnahmenbündel aus den Kellern "verdrängt" werden. Dies umfasst gründliche Heizungsanlagen-Checks genauso wie ein Effizienzlabel für Kessel oder eine erhöhte Förderung beim Austausch besonders ineffizienter Anlagen.

Was macht ein energieeffizientes Gebäude aus?

Einfach gesagt: Ein energieeffizientes Haus verbraucht möglichst wenig Energie, um die Räume zu heizen und seine Bewohner mit Warmwasser zu versorgen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die sogenannte Gebäudehülle. Dazu gehören alle Bauteile, die ein Haus nach außen abschließen – also Wände, Decken und Böden, aber auch Fenster und Türen. Eine gut gedämmte und dichte Gebäudehülle hält die Wärme dort, wo sie hingehört: im Sommer draußen, im Winter drinnen. Bestandteil einer energetischen Gebäudesanierung ist es außerdem, eine effiziente und gut geregelte Heizung einzubauen, die im Idealfall mit erneuerbaren Energien betrieben wird.
Wer sein Eigenheim energieeffizient sanieren möchte, einen Hausbau plant oder über den Kauf einer Immobilie nachdenkt, sollte sich frühzeitig über mögliche Fördermöglichkeiten informieren.

Kredit oder Zuschuss: Sanieren mit Rückendeckung

Je energiesparender ein Gebäude, desto höher die Förderung: Nach diesem Prinzip unterstützt die KfW Bürgerinnen und Bürger dabei, energieeffizient zu sanieren. Dabei gibt es im Kern zwei Fördervarianten:

  • Zinsverbilligter Kredit – für alle, die die Sanierung über ein Darlehen finanzieren wollen. Die Besonderheit: Wer aus seinem Haus ein sogenanntes "KfW-Effizienzhaus" machen lässt, erhält einen Tilgungszuschuss von bis zu 22,5 Prozent des Kreditbetrags. Dieser Teil des Kredits muss nicht zurückgezahlt werden!
  • Investitionszuschuss – für alle, die die Sanierung selbst finanzieren. Die KfW übernimmt bis zu 25 Prozent der Investitionskosten, maximal 18.750 Euro pro Wohneinheit.

Zudem bezuschusst die KfW die energetische Fachplanung und Baubegleitung durch einen Sachverständigen. Alle KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren finanziert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms.

Energieeffizient bauen – und sparen

Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen und ein Haus bauen möchte, sollte Energieeffizienz gleich mitdenken. Klimaschutz und bezahlbares Wohnen schließen sich dabei keinesfalls aus. Denn im Rahmen des KfW-Programms "Energieeffizient Bauen" können sich Häuslebauer nicht nur einen Kredit zu besonders günstigen Konditionen sichern, sondern – bei Erreichen des KfW-Effizienzhaus-Standards 40 und 55 – auch einem Tilgungszuschuss von bis zu 5.000 Euro. Dabei fördert die KfW neben dem Bau selbst auch die Kosten der Beratung, Planung und Baubegleitung.

Kaufen mit Köpfchen – und Geld vom Staat

Wer den Kauf einer Immobilie plant, sollte nicht nur auf Lage, Größe oder Ausstattung achten – sondern auch auf die Energiebilanz. Denn wer in ein Effizienz- bzw. ein sogenanntes Passivhaus oder eine energetisch sanierte Immobilie investiert, kann von attraktiven staatlichen Krediten und Zuschüssen profitieren. Dabei gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten. So können Käufer von energieeffizienten Neubauten – genau wie Bauherren – das KfW-Förderprogramm "Energieeffizient Bauen" nutzen. Und wer eine frisch sanierte Wohnung oder ein gerade saniertes Haus erwirbt, kann sich einen zinsverbilligten Kredit plus Tilgungszuschuss oder einen Investitionszuschuss im Rahmen des KfW-Förderprogramms "Energieeffizient Sanieren" sichern.

Viel erreicht, viel vor: das CO2-Gebäudesanierungsprogramm

Das CO2-Gebäudesanierungsprogramm ist bereits heute ein wichtiges Instrument, um die Energiewende voranzutreiben: Seit 2006 wurden mehr als 3,8 Millionen Wohnungen mit Hilfe der Förderung energetisch saniert oder neu gebaut – das ist etwa jede dritte Sanierung und jeder zweite Neubau. Insgesamt wurden damit über 196 Milliarden Euro investiert und der CO2-Ausstoß jährlich um mehr als 7,7 Millionen Tonnen reduziert. Doch das Programm soll noch wirkungsvoller werden. So hat die Bundesregierung im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) beschlossen, die bisherige Förderung ab voraussichtlich 2016 um weitere 200 Millionen auf damit jährlich 2 Milliarden Euro aufzustocken. Zugleich baut die KfW weiter ihren Online-Antrags- und Zusageprozess für Förderkredite aus, mit dem Fördermittel noch einfacher zu beantragen sind. Kurz nach der Antragstellung erhalten Sie als Eigentümer mit einer Sofort-Zusage schnellstmöglich Planungssicherheit. Neu ist ab Juli 2015 ein Förderprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz für Gewerbegebäude sowie die Weiterentwicklung der Programme für Gebäude von kommunalen und sozialen Einrichtungen.

Mehr als effizient: Zuschüsse für erneuerbare Wärme

Eine Solarthermieanlage auf dem eigenen Dach, eine Holzpellet-Heizung im Keller oder eine effiziente Wärmepumpe im Garten: Wer im Rahmen einer energetischen Sanierung bei der neuen Heizung auf erneuerbare Energien setzt, trägt nicht nur zur Energiewende bei, sondern kann sich auch attraktive Zuschüsse des BMWi sichern. Möglich macht dies das sogenannte Marktanreizprogramm zur Nutzung Erneuerbarer Energien – kurz MAP. Die Förderhöhe variiert dabei je nach Anlage. So liegt sie für die Erstinstallation einer Solarthermieanlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung zum Beispiel bei mindestens 2.000 Euro. Wer sich für eine Erdwärmepumpe zur Raumheizung oder zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung entscheidet, erhält eine Förderung von mindestens 4.000 Euro. Mehr dazu lesen Sie hier.

Energieeffizienz lohnt sich

Es gibt also vielfältige Möglichkeiten, jetzt von staatlicher Förderung zu profitieren und sein Haus energetisch aufzurüsten. Die Energiewende in den eigenen vier Wänden bringt auf jeden Fall viele Vorteile mit sich: Sie senkt die Kosten für Heizung und Warmwasser, schont das Klima, sorgt für mehr Behaglichkeit und steigert den Wert der Immobilie.