Effizient ist gut, erneuerbar ist besser

Wer seine Heizung auf erneuerbare Energien umrüstet, kann dafür bares Geld vom Staat kassieren. Die Möglichkeiten dazu hat das BMWi kürzlich nochmals verbessert.

Mutter und zwei Kinder betrachten einen Heizkessel© BMWi/ Maria Parussel

Fürs Heizen wird hierzulande viel Energie verbraucht. Zu viel Energie. Denn mehr als zwei Drittel der Heizungsanlagen in der Bundesrepublik arbeiten ineffizient; rund zehn Millionen der Kessel sind älter als 15 Jahre. Um die Energiewende in den eigenen vier Wänden voranzubringen, muss sich das ändern. Der Einbau eines neuen Kessels ist in punkto Energiesparen schon ein großer Fortschritt – bei einem Blick auf die Klimabilanz jedoch nur die zweitbeste Lösung. Effizient und gleichzeitig besonders umweltfreundlich ist Wärme aus erneuerbaren Energien. Mit dem Marktanreizprogramm (MAP) will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) noch mehr Menschen motivieren, beim Heizen auf die Kraft aus Sonne, Biomasse oder Erdwärme zu setzen.

Das MAP auf einen Blick

Die Förderung beruht auf zwei Säulen:

  • Erstens: Zuschüsse des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für kleinere Anlagen in Privathaushalten und in Unternehmen. Darunter fallen Solarthermiekollektoren auf dem Dach, Pelletheizungen im Keller und effiziente Erdsonden im Garten für die Wärmepumpe im Haus.
  • Zweitens: zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse durch die KfW Förderbank für große, gewerbliche Anlagen – diese können beispielsweise Wäschereien, Hotels oder kommunale Eigenbetriebe in Anspruch nehmen, die in erneuerbare Prozesswärme investieren, Biomasse-Heizkraftwerke oder dafür ausgelegte Wärmenetze errichten.

Allein im vergangenen Jahr wurden über das BAFA rund 56.000 neue Heizungsanlagen bezuschusst, die KfW hat 2014 rund 2.600 Förderanträge bewilligt. Das MAP wirkt: Seit dem Jahr 2000 wurden insgesamt mehr als 1,5 Millionen Anlagen über das Programm gefördert.

Neuerungen seit dem 1. April

Zum 1. April 2015 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie das Marktanreizprogramm angepasst und dabei die Förderung nochmals verbessert und zum Teil deutlich erhöht. Neu ist zum Beispiel der "Optimierungsbonus": Wer umrüstet und künftig auf Solarthermie, Pellets und Co. setzt, wird nicht nur beim Kauf des Kessels bzw. der Kollektoren unterstützt, sondern auch, wenn er sein Heizungssystem optimiert – etwa mit Zuschüssen für moderne Heizkörper. Und wer bereits mit erneuerbaren Energien heizt, kann jetzt fürs Nachjustieren seiner älteren, MAP-finanzierten Anlage eine Förderung beantragen.

Sonne, Holz und Erdwärme: mehr Geld fürs Heizen mit Erneuerbaren

Umrüsten und bares Geld kassieren – mit diesen Technologien können sich Hausbesitzer staatliche Förderung für ihre persönliche Wärmewende sichern:

  • Solarthermie – Kollektoren auf dem Dach, Sonne in der Heizung: Wie die Photovoltaik nutzt auch die Solarthermie die Sonnenstrahlung, wandelt diese Energie aber nicht in Strom, sondern in Wärme um. Damit kann Wasser zum Duschen oder Spülen erwärmt und sogar eine komplette Heizungsanlage betrieben werden. Über das MAP wird eine Solarthermie-Heizanlage mit mindestens 2.000 Euro bezuschusst. Neu ist die innovative, ertragsabhängige Förderung für Solarkollektoren – es zählt also nicht mehr nur deren Größe, sondern die tatsächliche Wärmeausbeute der Anlage.

  • Biomasse – moderner Kessel, traditionsreiches Material: Heizen mit Holz? Da denken viele zuerst an den offenen Kamin oder die traditionelle Ofenheizung. Doch auch eine moderne Zentralheizung kann mit dem nachwachsenden Rohstoff befeuert werden. Ein üblicher Brennstoff sind Holzpellets. Sie haben einen Durchmesser von maximal 25 Millimetern und bestehen aus zusammengepressten Holzresten – praktisch wie sehr, sehr kleine Holzbriketts. Eine Alternative sind die sogenannten Holzhackschnitzel; auch die Investition in einen besonders effizienten Scheitholzvergaserkessel – in dem übrigens dasselbe Holz wie im Kamin verfeuert wird – ist über das MAP förderfähig. Je nach Technologie variiert die Höhe des Zuschusses. Für einen Pelletkessel mit Wärmespeicher gibt es beispielsweise mindestens 3.500 Euro.

  • Geothermie – Wärme aus unerschöpflichen Quellen: Auf den ersten hundert Metern unter der Erdoberfläche liegt die Temperatur bei nur rund 10 Grad Celsius. Dennoch lässt sich mit dieser Erdwärme das Haus auf angenehme Temperaturen bringen: Eine Wärmepumpe verstärkt die Wärmeenergie aus der Umwelt und überträgt sie auf ein Heizmedium wie Wasser. Das Haus kann so mit Warmwasser versorgt werden, aber auch über eine Fußbodenheizung wohlig warm werden. Über das MAP bekommen Sie zum Beispiel für den Bau einer Erdwärmepumpe einen Zuschuss von mindestens 4.000 Euro.

Weitere Informationen zu den Richtlinien und zur Antragstellung erhalten Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter www.bafa.de (wählen Sie die Rubrik "Energie", dann "Heizen mit Erneuerbaren Energien" und danach weiter z. B. zu "Solarthermie"). Die BAFA-Hotline erreichen Sie unter der 06196 908-1625.