Kosten runter, Komfort rauf

Wie viel Geld lässt sich durch Dämmmaßnahmen am eigenen Haus einsparen? Diese Frage kann man nur anhand eines konkreten Beispiels beantworten. Denn viele Faktoren spielen eine Rolle: Wie groß ist das Haus? Wie alt ist es? In welchem Zustand befindet es sich?

Die Grafik zeigt beispielhaft mögliche jährliche Einsparungen bei einem unsanierten Zweifamilienhaus mit Baujahr 1972.Die Grafik zeigt beispielhaft mögliche jährliche Einsparungen bei einem unsanierten Zweifamilienhaus mit Baujahr 1972 und einer Wohnfläche von 230 Quadratmetern. Die Einsparung wurde mit einem Energiepreis von 6,5 Cent/kWh für Öl oder Gas berechnet. Je nach Ausgangszustand des Gebäudes, den durchgeführten Sanierungsmaßnahmen sowie der Energiepreisentwicklung können die tatsächlich erzielten Einsparungen abweichen. © Daten: KfW, Grafik: BMWi

Die Infografik zeigt beispielhaft ein unsaniertes Zweifamilienhaus, Baujahr 1972, mit 230 Quadratmetern Wohnfläche. Bei diesem Beispiel lassen sich durch die Dämmung von Dach und Fassade jährlich rund 1.600 Euro an Energiekosten einsparen. Der Austausch der alten Fenster bringt weitere 500 Euro Ersparnis. Je nachdem, ob das Gebäude unterkellert ist oder nicht, kann man durch die Dämmung des Fußbodens beziehungsweise der Kellerdecke noch einmal bis zu 200 Euro einsparen. Und wer seinen alten Kessel durch eine moderne Heizanlage austauscht, zahlt jährlich bis zu 1.200 Euro weniger für Heizung und Warmwasser. Insgesamt lassen sich die Energiekosten damit im vorliegenden Beispiel jährlich um rund 3.500 Euro senken.

Diese Zahlen können jedoch lediglich als erste Orientierung dienen. Denn die Ersparnis pro Maßnahme variiert von Fall zu Fall um bis zu 30 Prozent. Bei einem vergleichbaren Gebäude kann die tatsächliche Ersparnis also bei gut 4.500 oder eben "nur" bei etwa 2.450 Euro im Jahr liegen.

Im Einzelfall Energieberater fragen

Ob die jährliche Ersparnis bei den Energiekosten ausreicht, um die Sanierungskosten über die Jahre wieder reinzuholen, hängt ganz entscheidend von den sogenannten "Sowieso-Kosten" ab. Damit sind die Kosten gemeint, die ein Hausbesitzer sowieso investieren muss, um sein Gebäude in Schuss zu halten – unabhängig von einer energetischen Sanierung. Wenn er beispielsweise die Fassade an seinem Gebäude erneuert, bietet es sich an, gleichzeitig auch eine Außenwanddämmung anzubringen. Die Zusatzkosten, die dann ausschließlich für die energetische Sanierung anfallen, sind im Verhältnis zu den Gesamtkosten der Instandhaltung gering – und zahlen sich entsprechend schneller aus.

Wie viel die energetische Sanierung der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses tatsächlich kostet und wie sich die Kosten für Heizung und Warmwasser dadurch senken lassen, finden Eigentümer am besten mit einer Energieberatung vor Ort genauer heraus. Qualifizierte Energieberater findet man auf der Website www.energie-effizienz-experten.de gelistet. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bezuschusst die sogenannte "Vor-Ort-Beratung" durch unabhängige Experten mit bis zu 800 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser, bei Wohngebäuden ab drei Wohneinheiten sind es sogar 1.100 Euro. Mehr dazu lesen Sie hier