Gasverbrauch in Deutschland sinkt weiter

2023 haben die Deutschen fünf Prozent weniger Gas verbraucht als noch im Jahr zuvor. Das zeigen aktuelle Daten, die die Bundesnetzagentur auf ihrer umfangreichen Informationsplattform zum deutschen Strommarkt „SMARD“ bereitgestellt hat.

Rückblick 2023: Wind und Sonne schafften die 50-Prozent-Marke© BMWK

Die umfangreich visualisierten Daten zum Gasmarkt auf smard.de zeigen es eindrucksvoll: Der Gasverbrauch in Deutschland ist weiter rückläufig. Er sank seit Anfang 2021 um rund 21 Prozent - von 1.029.056 Gigawattstunden (GWh) auf 810.412 GWh Ende 2023. Etwa 41 Prozent des Gasverbrauches ging 2023 auf das Konto von Haushalts- und Gewerbekunden. 59 Prozent der verbrauchten Gasmenge entfiel auf die Industrie.

Milde Temperaturen, gestiegene Gaspreise, Energieeinsparkampagne

Wie viel Gas verbraucht wird, hängt insbesondere bei Haushalts- und Gewerbekunden von der Außentemperatur ab. Ihr Verbrauch sinkt in den Sommermonaten und steigt während der Heizperiode im Winter. Die Temperaturen wirkten im Vergleich zu den Vorjahren insgesamt verbrauchsmindernd. Auch die Energieeinsparkampagne der Bundesregierung und die seit dem Lieferstopp von russischem Gas gestiegenen Gaspreise haben zu den Verbrauchseinsparungen beigetragen.

Gasspeicher waren 2023 schon vor den Stichtagen gut gefüllt

Um für den verbrauchsstarken Winter vorzusorgen, gelten für die Befüllung der Gasspeicher gesetzliche Vorgaben, die zum 1. Oktober einen Füllstand von 85 Prozent und zum 1. November von 95 Prozent vorschreiben. Beide Füllstandvorgaben wurden im Jahr 2023 deutlich früher erreicht. Bereits im Juli 2023 waren die Speicher zu 85 Prozent voll. Am 4. November 2023 lag der Füllstand schließlich bei 100 Prozent.

Umfangreiche Daten zum Gasmarkt auf der SMARD-Plattform

Diese und viele weitere Daten zum Gasmarkt stellt die Bundesnetzagentur erstmals digital und mit vielen Grafiken auf der SMARD-Plattform vor, die seit 2017 umfangreiche Daten zum Strommarkt bereithält. Hintergrund der Datensammlung sind die im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) festgelegten Monitoring-Aufgaben der Bundesnetzagentur. Sie beinhalten eine jährliche Befragung von Unternehmen auf dem Energiemarkt. Deren Ergebnisse wurden bisher in Form des Monitoringberichtes Energie veröffentlicht.

Der neue Seitenbereich „Energiedaten kompakt“ zeigt einen Teil der erhobenen Daten in übersichtlicher Form grafisch aufbereitet. Kurze Erläuterungen helfen dabei, die Darstellungen nachzuvollziehen. Die Bundesnetzagentur erweitert den Seitenbereich stetig um weitere Daten. Ausführliche Hintergrundinformationen und Analysen zu den nun hinzugekommenen Daten befinden sich in den Bereichen „Energiemarkt erklärt“ und „Energiemarkt aktuell“.

Das SMARD-Benutzerhandbuch stellt noch einmal die gesamte Plattform vor.