Internationale Energieagentur wird 50

Gegründet 1974, inmitten der weltweiten Ölkrise, hat die Internationale Energieagentur (IEA) in den vergangenen 50 Jahren weltweit höchstes Ansehen erlangt. Ihre Berichte und Beratungen gelten als verlässlicher Wegweiser für die Ausrichtung internationaler Energie- und Klimapolitiken.

Die Internationale Energieagentur wird 50© IEA

Am 18. November 1974 unterzeichneten 16 Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris ein Übereinkommen, aus dem die Internationale Energieagentur (IEA) hervorging. Hintergrund war die weltweite Ölkrise und die Absicht, im Fall erneut auftretender Krisen, starke Maßnahmen für die Sicherung der Ölversorgung parat zu haben und ergreifen zu können.

Heute gilt die IEA als Stimme der energieverbrauchenden Länder und als eine der zentralen globalen Energieorganisationen. Erklärtes Ziel der Arbeit innerhalb der IEA ist es, zuverlässige, erschwingliche und saubere Energie für alle Menschen in ihren Mitgliedsstaaten zu gewährleisten. Dabei fungiert die IEA als zentrales Forum für den internationalen Erfahrungsaustausch in nahezu allen Politikbereichen. Berichte, Studien und weltweit beachtete Veranstaltungen sind die Grundlage für viele Entscheidungen und wichtige Diskussionen in einer sich wandelnden Energiewelt.

Regelmäßige IEA-Länderprüfungen mit energiepolitischen Empfehlungen sowie der jährlich erscheinende World Energy Outlook (WEO) finden weltweit bei der Formulierung nationaler Energiepolitik hohe Beachtung. Die aktuelle Ausgabe des WEO analysiert auf der Grundlage neuester Daten und Marktentwicklungen zukünftige Entwicklungsszenarien auf den Energiemärkten bis 2050.

Energiesicherheit & Energiewende gehen Hand in Hand

Viele Jahre standen dabei vor allem die Themen Energiesicherheit und Wirtschaftswachstum im Fokus. Inzwischen nehmen auch der Klimaschutz und insbesondere Fragen rund um den Ausstieg aus der Energiegewinnung mit fossilen Energieträgern eine zentrale Rolle in der IEA-Arbeit ein. So war das IEA-Ministertreffen nach der Weltklimakonferenz COP28, die Ende 2023 in Dubai stattfand, die erste Plattform der Energieministerinnen und Energieminister für einen internationalen Austausch zur Umsetzung der globalen Energiewendeziele der COP28. Die 2021 erstmals veröffentlichte und im Herbst 2023 zuletzt aktualisierte „Net Zero 2050 Roadmap“ weist dem globalen Energiesektor einen Weg zur Erreichung der globalen Klimaziele des Pariser Abkommens.

Führungsrolle bei der Umsetzung der globalen Energiewende

Mit der Aufnahme von Lettland als 32. Mitglied der IEA sowie von Senegal und Kenia als neuen Assoziierungspartnern deckt die „IEA-Familie“ (IEA-Mitglieder, Beitritts- und Assoziierungsländer) nun 80 Prozent der weltweiten Energienachfrage ab. Die Gründung des IEA-Regionalbüros in Singapur soll die Ausweitung der Kooperation in Südostasien unterstützen und eine „Hub“-Wirkung für die IEA in der Region entfalten.

In ihrem Abschluss-Kommuniqué betonen die IEA-Ministerinnen und -minister die Führungsrolle der Agentur für die Umsetzung der globalen Energiewende und des „COP28 Global Stocktake“-Beschlusses zur Minderung von Treibhausgasemissionen. Dazu zählen insbesondere die Verpflichtung zur Abkehr von fossilen Brennstoffen in Energiesystemen und zur Verdreifachung der globalen Kapazitäten der Erneuerbaren Energien sowie die Verdopplung der jährlichen Steigerungsrate der Energieeffizienz jeweils bis 2030. Sie unterstrichen die untrennbare Verbundenheit der Energie- und Klimapolitik sowie den Stellenwert der Energiewende für die auch zukünftige Energiesicherheit. Darüber hinaus soll die IEA in ihrer Kernaufgabe, der Aufrechterhaltung der globalen Energiesicherheit, weiter gestärkt werden.