Was ist eigentlich die „Roadmap klimaneutrale Bundesverwaltung“?

Die Bundesverwaltung beschreitet ihren Weg zur Klimaneutralität und geht dabei mit einer besonderen Vorbildfunktion voran. Eine eigene Roadmap zeigt jetzt, wie die Verwaltung klimaneutral organisiert werden kann.

Illustration: Erneuerbare Energien, Stromnetz und Verbraucher unter einer Lupe© BMWK

Im Bundesklimaschutzgesetz (KSG) steht es schwarz auf weiß: Bis 2030 soll unsere Bundesverwaltung klimaneutral organisiert sein. Die passenden Schwerpunkte und Maßnahmen liefert die neue „Roadmap klimaneutrale Bundesverwaltung“, die anlässlich der Weltklimakonferenz COP28 Ende 2023 in Dubai vorgestellt worden war. Warum auf der Weltklimakonferenz?

Mit der Idee einer klimafreundlich arbeitenden Verwaltung ist Deutschland nicht allein. Insgesamt 16 Staaten hatten zur COP28 eine eigene Roadmap vorgelegt, darunter Australien, Singapur und Südkorea. Sie alle sind Teil der internationalen „Net-Zero Government-Initiative“ (NZGI), deren Mitgliedsstaaten bis spätestens 2050 eine Null-Emissions-Strategie für ihre Verwaltungen verfolgen. Mittlerweile hat die Initiative 30 Mitglieder auf allen Kontinenten. Neu beigetreten sind zum Beispiel Bulgarien, Costa Rica, Nigeria und Spanien.

Alle auf der Weltklimakonferenz vorgestellten Staaten-Roadmaps sind auf der Homepage der Initiative veröffentlicht. Ein Video zur Net-Zero Government-Initiative auf der COP28 finden Sie hier.

Aber was steht denn nun eigentlich in der deutschen Roadmap und wie groß sind Herausforderungen und Nutzen? Wer schon begonnen hat, im privaten Haushalt nachhaltiger und klimafreundlicher zu werden, weiß, dass das keine leichte Aufgabe ist. Der Staat hat nochmal eine besondere Vorbildrolle beim Klimaschutz - als großer Energieverbraucher, Flotteninhaber, Liegenschaftsbesitzer und Beschaffer. In der von der Roadmap erfassten Bundesverwaltung arbeiten aktuell rund 300.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 130 Bundesbehörden.

Neben verbindlichen Vorgaben helfen gemeinsame Erfahrungen, konkrete Tipps und Leitfäden dabei, in allen Verwaltungsbereichen künftig klimaneutral zu handeln. Besonders Gebäude, Dienstreisen, Beschaffung, Veranstaltungen und Kantinen sollen dafür konsequent auf Klimaschutz ausgerichtet werden.

Die im Jahr 2020 eingerichtete Koordinierungsstelle Klimaneutrale Bundesverwaltung entwickelt gemeinsam mit den Bundesbehörden emissionsreduzierende Maßnahmen, zeigt Wege für eine tägliche Verwaltungsarbeit ohne Treibhausgasemissionen auf und organisiert den Erfahrungsaustausch zwischen den Bundesländern.

Treibhausgasemissionen sollen so in hohem Umfang vermieden, ansonsten reduziert und die übrigen spätestens ab 2030 kompensiert werden. Spätestens 2045 soll die Treibhausgasneutralität dann erreicht sein, heißt es in der Roadmap. Jährliche Klimabilanzen für die Bundesverwaltung werden über die Fortschritte informieren. Umweltmanagementsysteme nach EMAS (Eco Management and Audit Scheme) unterstützen bei der Umsetzung. Sie sind nur ein kleiner Teil des gesamten Maßnahmenkataloges.

Die deutsche Roadmap gibt eine informative Übersicht über die Maßnahmen des Bundes für die Klima- beziehungsweise Treibhausgasneutralität und zeichnet so den Weg der Bundesverwaltung zum Ziel auf. Die Maßnahmen der Roadmap fassen den Inhalt verschiedener Programme, Gesetze und anderer Quellen mit Bezug zur klimaneutral organisierten Bundesverwaltung zusammen, insbesondere aus dem „Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit“ sowie dem Energieeffizienzgesetz, den „Energieeffizienzfestlegungen Bundesgebäude“, dem Bundesreisekostengesetz und anderen. Die ganze Roadmap finden Sie hier.