Erneuerbare Energien beschäftigten 2022 rund 387.000 Menschen

Die Zahl der Beschäftigten im Bereich Energiewende nimmt weiter zu. Für 2022 weisen die Statistiken sogar den höchsten Anteil seit 2012 und den größten jährlichen Zuwachs seit 2006 aus.

Rückblick 2023: Wind und Sonne schafften die 50-Prozent-Marke© BMWK

50.400 Menschen freuten sich 2022 über einen neuen Job im Kontext der Energiewende. Damit stieg die Zahl der Beschäftigten im Bereich der Erneuerbaren Energien 2022 auf ein neues Rekordniveau von 387.000 und wuchs mit einem Plus von 14,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr besonders deutlich.

Längst ist die Energiewende damit zu einem Jobmotor geworden und trägt zum Wohlstand in Deutschland bei: „Mit der Energiewende hat die Bundesregierung nicht nur die Weichen für einen grundlegenden Umbau unserer Energieversorgung gestellt. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien sichert in Deutschland auch Arbeitsplätze und schafft neue“, sagte Bundesminister Habeck angesichts der aktuellen Zahlen.

Ein Blick auf die einzelnen Technologien:

Die Zahl der Beschäftigten im Bereich Solarenergie (84.100 Beschäftigte im Jahr 2022) nahm um 22.800 Personen zu. Damit arbeiteten rund 22 Prozent aller im Kontext der Erneuerbaren Energien Beschäftigten im „Sonnensektor“. Das gilt insbesondere für die Photovoltaik, obwohl auch bei der Solarthermie die Beschäftigung deutlich stieg.

Mit Jobs im Bereich der Windenergie an Land verdienten 2022 dagegen rund 9.000 Beschäftigte weniger als noch im Vorjahr ihren Lebensunterhalt. (2022: 94.100 Beschäftigte). Mit 24 Prozent stellt die Windbranche auf dem Festland aber immer noch einen großen Teil der Arbeitsplätze in der Energiewende. Im Aufwind war die Windenergie auf See (30.100 Beschäftigte), die 2022 mehr als 6.400 zusätzliche Personen beschäftigte. Das entspricht einem Anteil von acht Prozent aller Stellen im Kontext Erneuerbare Energien.

Für Umweltwärme beziehungsweise Geothermie wiesen die Statistiken 55.000 Beschäftigte und damit einen Anteil von 14 Prozent aus. Das entspricht einem Anstieg um 20.100 Beschäftigte gegenüber 2021, ausgelöst vor allem durch die steigende Zahl der Wärmepumpen. Im Bereich Biomasse bleibt die Zahl der Arbeitsplätze seit Längerem konstant hoch und lag 2022 bei 117.900 Beschäftigten (9.900 Jobs mehr als 2021). Das entspricht einem Anteil von 30 Prozent.

Haupttreiber der Beschäftigungsnachfrage sind weiterhin mit deutlichem Abstand Investitionen in neue Erneuerbare-Energien-Anlagen und ihre Komponenten. Im Jahr 2022 waren 238.000 Personen damit beschäftigt (plus 23 Prozent gegenüber 2021).

Auch der Betrieb und die Wartung der Anlagen für alle Technologien ist eine besonders stabile Beschäftigungsbasis. 2022 arbeiteten rund 85.200 Menschen in Deutschland in diesem Bereich (plus drei Prozent gegenüber 2021), der mit dem weiteren Ausbau langsam, aber kontinuierlich wachsen wird. Die Bereitstellung (biogener) Brenn- und Kraftstoffe beschäftigte 2022 rund 65.500 Personen.

Wichtig zum Verständnis der Daten: Die von der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und weiteren Forscherinnen und Forschern im Auftrag des BMWK ermittelten Zahlen bilden die sogenannte Bruttobeschäftigung im Bereich der Erneuerbaren Energien ab. Das sind diejenigen Beschäftigten, die den Erneuerbaren Energien zuzurechnen sind. Die Zahlen treffen keine Aussagen darüber, inwieweit diese Beschäftigung neu entstanden ist.