BMWi startet Begleitforschungswettbewerb im Bereich Gebäude und Quartiere

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ruft Forschungseinrichtungen zu einem Wettbewerb um den besten Projektvorschlag auf. Thema: den Forschungsbereich "Energie in Gebäuden und Quartieren" wissenschaftlich zu begleiten.

Vogelperspektive auf Neubaufassaden, Hackescher Markt, Berlin-Mitte© Marco 2811/ Fotolia.com

Damit die Energiewende gelingt, muss überall Energie eingespart werden: in den Privathaushalten, in der Industrie, beim Verkehr – und vor allem im Gebäudebereich. Denn rund 40 Prozent der gesamten Energie, die wir Deutschen verbrauchen, wird zum Heizen und zur Warmwasserversorgung benötigt. Entsprechend hoch sind die Einsparpotenziale im Gebäudebereich – und entsprechend ehrgeizig ist das Ziel der Bundesregierung: Bis 2050 soll der Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein. Das bedeutet, dass alle Gebäude zusammen 80 Prozent weniger Energie verbrauchen als im Jahr 2008. Effiziente Heizsysteme mit erneuerbaren Energien, die intelligente Vernetzung von Gebäuden, um zum Beispiel die Abwärme, die in der Industrie anfällt, im benachbarten Quartier zu nutzen, oder besondere High-Tech-Fenster und -Fassaden sind nur einige Ansätze, wie dieses Ziel greifbar wird.

Ohne Forschung und Entwicklung geht es nicht

Erreicht wird es nur, wenn in den nächsten zwei Jahrzehnten neue Ideen, Systeme, Technologien und Produkte entwickelt werden, die zu erheblichen Energieeinsparungen führen. Um diese Innovationen anzuregen, hat das BMWi vier Forschungsinitiativen ins neu gegründete Forschungsnetzwerk "Energie in Gebäuden und Quartieren" zusammengeführt. Zum Netzwerk gehört die Forschungsinitiative Energieoptimiertes Bauen (EnOB), bei der das einzelne Gebäude im Mittelpunkt der Forschung steht. Außerdem die beiden Initiativen EnEff:Stadt und EnEff:Wärme, die zum einen den Energieverbrauch von Stadtquartieren oder ganzen Städten senken und zum anderen Nah- und Fernwärmesysteme modernisieren und weiter ausbauen wollen. Und die beiden Forschungsschwerpunkte thermische Energiespeicher sowie Niedertemperatur-Solarthermie zur Wärmeversorgung von Gebäuden.

Jetzt um das begleitende Forschungsprojekt bewerben

Das Forschungsnetzwerk hat Ende März seine Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, die Forschung stärker zu verzahnen, um schneller zu praxistauglichen Ergebnissen zu kommen. Zum Auftakt des Netzwerks hat das BMWi Universitäten, Fachhochschulen und andere Forschungseinrichtungen dazu aufgerufen, an einem Wettbewerb für die wissenschaftliche Begleitforschung teilzunehmen. Konkret geht es beispielweise darum, die Qualität von innovativen Technologien zu bewerten oder Erkenntnisse aus den Forschungsarbeiten zu verbreiten. Interessierte Forschungseinrichtungen können ihre Vorschläge bis zum 5. Juni 2015 in Form von Projektskizzen beim Projektträger Jülich einreichen.