Gabriel und Yousfi gründen deutsch-algerische Energiepartnerschaft

Neue Energiepartnerschaft mit Algerien: Die Absichtserklärung haben Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und der algerische Energieminister Youcef Yousfi am Donnerstag in Berlin unterzeichnet. Wie Gabriel betonte, bietet die neue Partnerschaft großes Potenzial für eine nachhaltige Energieversorgung der beiden Länder.

Bundesminister Sigmar Gabriel und der algerische Energieminister Youcef Yousfi in BerlinBundesminister Sigmar Gabriel und der algerische Energieminister Youcef Yousfi in Berlin © BMWi/ Susanne Eriksson

Die Diversifizierung des Energiemixes, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz sind Schwerpunktthemen der Partnerschaft, in die auch die Wirtschaft eingebunden werden soll. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sagte: "Mit der Einrichtung einer Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und Algerien schaffen wir den Rahmen für einen intensivierten energiepolitischen Austausch und für eine verstärkte Kooperation im Energiesektor. Algerien ist aufgrund seiner günstigen Bedingungen für Solar- und Windenergie sowie seiner ehrgeizigen Ziele beim Ausbau erneuerbarer Energien ein attraktiver Partner für Deutschland. Umgekehrt können wir Algerien anbieten, von unserer Erfahrung bei der Umsetzung der Energiewende und vom Know-how deutscher Technologieunternehmen zu profitieren. Die deutsch-algerische Energiepartnerschaft bietet daher großes Potenzial für eine nachhaltige Energieversorgung unserer beider Länder."

Hochrangiges Steuergremium, kontinuierliche fachliche Zusammenarbeit

Die institutionelle Struktur der Energiepartnerschaft sieht ein hochrangiges politisches Steuerungsgremium vor, das in der Regel einmal jährlich zusammentritt. Zur Förderung der kontinuierlichen fachlichen Zusammenarbeit sind zudem thematische Arbeitsgruppen vorgesehen, an denen Regierungs- und Wirtschaftsvertreter beider Seiten teilnehmen.

Derzeit wird Algeriens Energiebedarf fast ausschließlich durch im Land geförderte fossile Brennstoffe gedeckt. Erneuerbare Energien machen trotz guter Potenziale gegenwärtig nur einen geringen Anteil an der Energieerzeugung aus. Um den rasant steigenden Energiebedarf zu decken, plant die algerische Regierung bis 2030 neue Solar- und Windkraftkapazitäten in Höhe von 22 Gigawatt zu schaffen. Mit Blick auf fossile Energieträger ist Algerien ein wichtiger Rohöllieferant für Deutschland. Auch ist Algerien bereits heute das drittwichtigste Herkunftsland für europäische Gasimporte, vor allem für die Länder Südeuropas. Künftig könnte Algerien auch einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der deutschen Gasversorgung leisten.

Bewährtes Instrument: Bilaterale Energiepartnerschaften

Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren verschiedene bilaterale Energiepartnerschaften mit wichtigen Energieerzeuger-, Energietransit- und Verbraucher-Ländern abgeschlossen. Nach Marokko und Tunesien ist die Partnerschaft mit Algerien bereits die dritte mit einem Land Nordafrikas.

Der algerische Energieminister Yousfi befand sich auf Einladung von Bundeswirtschaftsminister Gabriel und Bundesaußenminister Steinmeier in Berlin und nahm auch am Berlin Energy Transition Dialogue im Auswärtigen Amt teil.

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